„Urkunden als Medien der Kommunikation im Früh- und Hochmittelalter“
Vortrag von Prof. Dr. Andrea Stieldorf (Universität Bonn)
Im kommenden Jahr erwartet uns ein historischer Jahrestag: Im Januar steht der 950. Jahrestag der Wormser Urkunde Heinrichs IV. von 1074 an. Zur Einstimmung auf dieses besondere Ereignis lädt der Altertumsverein Worms, im Rahmen seiner Wintervortragsreihe, zu einem ersten thematischen Vortrag ein.
Prof. Dr. Andrea Stieldorf (Universität Bonn) referiert am Freitag, 01. Dezember, um 19 Uhr im Liebfrauensaal des WORMSER zum Thema „Herrscher, Bischöfe und (noch nicht so viele) andere – Urkunden als Medien der Kommunikation im Früh- und Hochmittelalter“. Stieldorf ist eine ausgewiesene Kennerin für das Urkundenwesen des frühen und hohen Mittelalters, die auch nochmals die Einzigartigkeit des Wormser Originals betonen wird.
In der Zeit vor 1100 war der Gebrauch von Urkunden bekannt, jedoch keineswegs weit verbreitet. Als Urkundenaussteller traten vor allem Kaiser und Könige, Päpste und Bischöfe sowie vereinzelt geistliche Institutionen und ihre Vorsteher in Erscheinung. Die bekannten Urkundenempfänger waren zumeist Geistliche. Erst im 12. Jahrhundert setzte eine verstärkte Nutzung von Urkunden ein, mit einem erweiterten Kreis von Ausstellern und Empfängern, was auch das Aussehen der Urkunden zu verändern begann.
Stieldorfs Vortrag befasst sich mit Herrscher- und Bischofsurkunden aus der Zeit vor 1200 und zeigt, dass Urkunden in dieser Zeit sehr viel mehr waren als ein Speichermedium für Rechtstexte. In ihrer Materialität und bildlichen Gestaltungen vermittelten sie Botschaften, die weit über den Rechtsinhalt der Texte hinausgingen, und auch die Texte selbst bezeugten nicht nur Rechtsgeschäfte, sondern legitimierten königliche und bischöfliche Herrschaft.
Im Anschluss an den Vortrag wird noch der neue Wormsgau-Band vorgestellt.
Band 38, der gemeinsam vom Stadtarchiv und dem Altertumsverein Worms e.V. herausgegebenen Wissenschaftlichen Zeitschrift, ist als Doppelband für die Jahre 2022/23 angelegt und gerade frisch erschienen.
Der mehr als 200 Seiten umfassende, reich bebilderte Band bietet acht Aufsätze, die den Zeitraum von 1074 bis ins 20. Jahrhundert abdecken. Dazu kommen noch Buchbesprechungen, Berichte des Altertumsvereins und ein Überblick über Worms-bezogene Neuerscheinungen der Jahre 2018 bis 2022. Seit 2014 werden die Wormsgau-Bände von der Wernerschen Verlagsgesellschaft gestaltet und bereut.
Verantwortlicher Veranstalter: Altertumsverein Worms e. V.
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