Das Wormser Tagungszentrum
Vorträge der Nibelungenlied-Gesellschaft
Dienstag, 15. Juli, 18.00 Uhr
"Rüdiger und Etzel - glücklose Vermittler in Harald Reinls Nibelungenfilm von 1966/67"
Prof. Dr. Astrid Lembke
In dem Vortrag wird es darum gehen, wie in einem deutschen Nibelungen-Blockbuster der Sechzigerjahre die Themen Schuld, Mord und Krieg thematisiert werden. Anders als in Fritz Langs Stummfilm von 1924 wird das massenhafte Töten am Hof des Königs Etzel nicht mehr als nachahmenswertes Beispiel für Loyalität und Standhaftigkeit gezeichnet. Harald Reinl zeigt vielmehr die katastrophalen und vermeidbaren Folgen für eine Gemeinschaft, die sich auf Vermittlung und Kompromiss nicht einlässt.
Mittwoch, 16. Juli, 18.00 Uhr
„Verfilmte Nibelungen-Mythen. Überlegungen zu einer Typologie“
Prof. Dr. Andrea Sieber
Ausgehend von Vorstufen des modernen Kinos (z.B. Laterna magica) bietet der Vortrag einen chronologischen Gesamtüberblick zur Rezeption des Nibelungen-Mythos im Medium Film. Thematisiert werden sowohl die Weiterentwicklungen von der Stummfilmära über den Farb- und Tonfilm bis ins digitale Zeitalter als auch die Einflüsse verschiedener Filmgenres. Den Zielpunkt bilden typologische Überlegungen, die neben Aspekten der Literaturverfilmung auch aktuelle Trends auf dem Filmmarkt mit einbeziehen.
Dienstag, 22. Juli, 18.00 Uhr
„Schach dem Helden.
Wegbereiter:innen und Motivlinien kultureller Übergänge im Nibelungenlied“
Dr. Ulrike Ritter
Vor dem historischen Wandel christlicher Normen gelesen, löst im Nibelungenlied der beweinte Held den des unbesiegbaren (Halb-)Gottes ab. Auf den strahlend herkuleischen Siegfried, der jenseits höfischer Hierarchie und christlicher Wunder agiert, folgt Hagen als dunkler, herkuleischer Held, der vom Donauübergang an seinen König nicht mehr wirklich schützt. Im Kontrast zum aus christlicher Sicht weltlich-defätistischen Handeln an Etzels Hof macht Kriemhilds Beweinung Siegfrieds diesen zum Helden des neuen Typus.
Donnerstag, 24. Juli, 18.00 Uhr
„Wie man Vertrauen schafft – eine Anleitung am Beispiel des »Nibelungenlied«“
Dr. Michael Ott
Es gibt in der Welt des »Nibelungenlied« viele gute Gründe, anderen zu misstrauen. Daneben aber gibt es auch ein paar gute Gründe, einander zu vertrauen, und zudem Möglichkeiten, Vertrauen aufzubauen. Anhand von drei Beispielen wird der Vortrag erläutern, wie man im »Nibelungenlied« Vertrauen schafft und Vertraulichkeit nutzt, nämlich indem man durch Gaben Beziehungen etabliert, besiegte Gegner nachsichtig behandelt und indem man in intimen Räumen miteinander spricht.
Die Veranstaltungsreihe hat seit 2002 einen festen Platz im Festspielprogramm.
Der Eintritt ist jeweils frei. Alle Vorträge finden im Liebfrauensaal statt.
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